Wir von Vasco lieben alles, was der Überwindung von Sprachbarrieren dient. Deshalb erfahren Sie hier mehr über eine Sprache, die als Weltsprache für die Verständigung zwischen Menschen aus allen Ländern gedacht war: Die Esperanto-Sprache.
Was heißt Esperanto? Welche Sprache ist Esperanto? In welchem Land spricht man Esperanto? Und wer hat Esperanto erfunden? All diese Fragen beantworten wir im folgenden. Sie erfahren:
- Wer der Esperanto-Erfinder ist
- Die Geschichte der Esperanto-Sprache
- Wie viele Menschen Esperanto sprechen
- Wie man Esperanto lernen kann
Los geht’s!
Inhaltsübersicht
Was ist Esperanto und wie entstand es?
Esperanto ist eine sogenannte Plansprache, also eine Sprache, die gezielt für die Verständigung zwischen Menschen konstruiert wurde. Und wer hat diese Plansprache erfunden? Esperanto entstand Ende des XIX. Jahrhunderts, als ein Warschauer Augenarzt namens Ludwik Lejzer Zamenhof eine Schrift mit dem Titel Una Libro veröffentlichte. Darin etabliert und beschreibt er eine sogenannte „internationale Sprache“, die dem Austausch mit Menschen aus anderen Ländern dienen soll.
Welches Ziel hat Esperanto?
Esperanto wurde als konstruierte Sprache für die gesamte Weltbevölkerung entwickelt. Ihr Erfinder Ludwik Zamenhof wollte weniger Zeit und Energie in das Erlernen von Fremdsprachen investieren müssen. Das Ziel war eine Sprache, die für jeden leicht zu lernen ist und sofort zum Austausch mit Menschen aus anderen Ländern genutzt werden kann.
Als großes Anliegen der späteren Esperanto-Bewegung wird auch immer wieder die Völkerverständigung und der Frieden genannt, dem eine gemeinsame Weltsprache dienen kann.
Woher kommt der Name der Esperanto-Sprache?
Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung hatte die neue Plansprache noch keinen richtigen Namen. Ihr ursprünglicher Titel war einfach „die internationale Sprache“.
Den ersten Sprechern von Esperanto gefiel jedoch das Pseudonym des Urhebers (Doktoro Esperanto) so gut, dass sie die erfundene Sprache Esperanto tauften.
Was bedeutet Esperanto auf Esperanto?
Das Wort esperanto übersetzt bedeutet einfach derjenige, der hofft. In Anbetracht der Annahmen und Hoffnungen des Autors passt die Esperanto-Bedeutung also ganz ausgezeichnet.
Es gibt sogar eine Esperanto-Flagge.
So sieht sie aus:
Die Flagge Esperanto wurde 1905 eingeführt. Sie zeigt den Verda Stelo (Grüner Stern), der ein Symbol gegenseitiger Anerkennung für alle Esperantisten ist.
Gibt es einen Esperanto-Staat?
Nein, aber in einem kleinen Teil Europas gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts Bestrebungen, Esperanto zur Landessprache zu machen. Neutral-Moresnet war ein Gebiet in Westeuropa, das unter gemeinsamer belgischer und preußischer Herrschaft stand. Im Jahr 1915 wurde Moresnet jedoch vom Königreich Preußen vollständig annektiert und verlor seinen neutralen Charakter. Ab diesem Zeitpunkt war es unmöglich, dass Esperanto zur offiziellen Sprache von Moresnet werden würde.
Esperanto als offizielle Sprache der UNO?
Im Jahr 1920 schlug die iranische Delegation des Esperanto-Weltkongresses dem Völkerbund vor, Esperanto als Hauptsprache für internationale Beziehungen zu verwenden. Die Zahl der Esperanto-Sprecher hätte zu dieser Zeit erheblich wachsen können.
10 Delegierte stimmten dem Vorschlag zu, doch eine Person im Völkerbund sprach sich entschieden gegen die Anerkennung der Esperanto-Sprache aus: Gabriel Hanotaux, ein französischer Historiker. Er war besorgt darüber, dass seine Muttersprache ihre Position und Bedeutung als internationale Sprache verlieren würde.
Trotzdem wurde vorgeschlagen, Esperanto in die Bildungspläne des Völkerbundes aufzunehmen. Die französische Regierung reagierte darauf mit einem Verbot des Esperanto-Unterrichts an Universitäten und Schulen.
Da Frankreich die internationale Anerkennung von Esperanto strikt ablehnte, erlangte die Sprache nie die Bedeutung, die sie hätte erlangen können. Eine weitere Chance für die Esperantisten bot sich zwar noch einmal, als die Vereinten Nationen durch die UNESCO in der Resolution von Montevideo 1954 als Fürsprecher einer Esperanto Welthilfssprache auftraten. Dennoch ist Esperanto heute weder als offizielle Sprache der UNO noch als Weltsprache anerkannt.
Mit dem Internet begann eine neue Ära für Esperanto
Die Zahl der Esperanto-Sprecher stieg mit der Verbreitung des Internets deutlich an.
Die Sprachlernplattform Duolingo nahm im Jahr 2015 Esperanto-Sprachkurse in ihr Lernangebot auf. Ein Jahr später waren 350.000 Menschen registriert, um Esperanto als Fremdsprache zu lernen. Bis 2018 stieg die Zahl der Esperanto Lerner auf über eine Million.
Es gibt bei Duolingo 4 Kurse, die Esperanto als eine der Fremdsprachen der Plattform vermitteln: Einen englischsprachigen Kurs sowie drei weitere auf Spanisch, Portugiesisch und Französisch.
Seit 2012 gehört Esperanto zu den Sprachen, die Google Translate unterstützt.
Auch der Vasco Translator bietet Esperanto in seiner Foto-Übersetzungsfunktion an.
Es gibt sogar eine Esperanto-Version von Wikipedia. Sie heißt Vikipedio und umfasst 328.000 Artikel. Damit ist sie die derzeit 35. größte Wikipedia.
Wie viele Menschen sprechen Esperanto heute
Schätzungen über die tatsächliche Anzahl der heutigen Esperanto-Sprecher variieren stark, weil sie sich oft auf ein unterschiedliches Niveau der Sprachbeherrschung beziehen.
Es dürfte aktuell weltweit etwa 1 bis 2 Millionen Esperanto-Sprecher geben. Damit ist Esperanto auf jeden Fall die am weitesten verbreitete Plansprache der Welt.
Wo spricht man Esperanto?
Obwohl Esperanto als Weltsprache in keinem Land der Welt amtlich anerkannt ist, ist es in einigen Teilen der Welt sehr präsent.
Die Esperanto-Sprache wurde zum Beispiel in die Bildungssysteme von Ländern wie China und Ungarn aufgenommen. Darüber hinaus verwendet die chinesische Regierung Esperanto auf china.org.cn, China Radio International und im Internetmagazin El Popola Ĉinio.
Vatican Radio bietet eine Esperanto-Version seiner Website an. Und das ist noch nicht alles: Das US-Militär hat eine Reihe von Sprachbüchern in Esperanto veröffentlicht. Sie wurden von den 1950er bis zu den 1970er Jahren in Kriegssimulationen von feindlichen Truppen verwendet.
Esperanto-Sprecher gibt es auch in einer Reihe gemeinnütziger internationaler Organisationen. Sennacieca Asocio Tutmonda, ein linker Kulturverband mit 724 Mitgliedern in über 85 Ländern (Stand 2006), hat Esperanto als Arbeitssprache anerkannt. Auch Education@Internet, eine Organisation, die interkulturelles Lernen unterstützt, bietet Kurse für Esperanto an.
Der Esperanto Weltbund
Die Universal Esperanto Association (UEA) ist eine internationale Organisation, die Esperanto-Sprecher aus der ganzen Welt zusammenbringt. Sie wurde bereits 1908 gegründet und besteht heute aus 5501 Einzelmitgliedern in 121 Ländern (Stand: 2015). Die UEA hat ihr Büro im Gebäude der Vereinten Nationen in New York City.
Die Universal Esperanto Association gibt auch ein eigenes Magazin namens Esperanto heraus. Es soll die Mitglieder der UEA über alles informieren, was in ihrer Gemeinschaft geschieht. Der Verband führt außerdem die jährlichen Treffen des Esperanto-Weltkongresses durch.
Wie kann man die Esperanto-Sprache lernen?
Sie haben Lust, ein Teil der Esperanto Sprachgemeinschaft zu werden und fragen sich, wie man Esperanto lernen kann?
Als wichtigste Grundlage zum Esperanto lernen gilt auch heute noch ein Buch mit dem Titel Fundamento de Esperanto. Obwohl es heißt, Esperanto sei 1887 entstanden, veröffentliche Zamenhof dieses Buch über die Grundprinzipien der Plansprache erst 1905 . Der Inhalt des Buches ist jedoch größtenteils eine Reproduktion früherer Werke Zamenhofs, vor allem eines mit dem Titel Unua Libro von 1887, in dem er das Konzept einer Universalsprache erstmals vorgestellt.
Am 8. August 1905 fand der erste Esperanto-Weltkongress statt. Dort wurde das Fundamento de Esperanto als einzige maßgebende Referenz für potenzielle Sprecher der Sprache festgelegt.
Fundamento de Esperanto besteht aus 4 verschiedenen Teilen: ein Vorwort, ein Grammatikteil, eine Übungsreihe und ein Esperanto-Wörterbuch. Der Grammatik- und Wörterbuchteil ist in 5 europäischen Sprachen verfasst: Französisch, Englisch, Deutsch, Russisch und Polnisch.
Dieses Buch ist für potenzielle Esperanto-Sprecher eine wahre Fundgrube an Wissen. Wenn Sie also Esperanto lernen wollen, sollten Sie es unbedingt lesen. Im Internet ist das Buch glücklicherweise noch immer erhältlich.
Der Charakter der Esperanto-Sprache
Aus welchen Sprachen besteht Esperanto? Als konstruierte Sprache enthält Esperanto verschiedene Elemente aus mehreren europäischen Sprachen.
Sehen wir uns einmal einen Esperanto Beispieltext an (er stammt aus dem englischen Wikipedia-Eintrag über Esperanto):
Ein Esperanto Beispieltext:
En multaj lokoj de Ĉinio estis temploj de la drako-reĝo. Dum trosekeco oni preĝis en la temploj, ke la drako-reĝo donu pluvon al la homa mondo.
Die Esperanto-Übersetzung:
An vielen Orten in China gab es Tempel des Drachenkönigs. Zu Dürrezeiten beteten die Menschen in den Tempeln, dass der Drachenkönig der menschlichen Welt Regen schenken möge.
Einige einfache Sätze verdeutlichen außerdem die Ähnlichkeit von Esperanto mit europäischen Sprachen. Sehen Sie sich die folgende Tabelle mit Esperanto-Beispielen an:
ESPERANTO |
DEUTSCH |
Saluton | Hallo |
Bonan Matenon | Guten Morgen |
Bonan Vesperon | Guten Abend |
Kio estas via nomo? | Wie heißen Sie? |
Kiel vi fartas? | Wie geht es dir? |
Bone / En ordo | In Ordnung / Okay |
Dankon | Vielen Dank |
Ne dankinde / Nedankinde | Gern geschehen |
Mi amas vin! | Ich liebe dich! |
Ĉu vi parolas Esperanton? | Sprechen Sie Esperanto? |
Esperanto leitet sich zum Beispiel vom Griechischen, Englischen und Deutschen ab, wenn es um Vokabular und Wortschatz geht. Rumänisch, Polnisch und Spanisch sind weitere europäische Sprachen, die Esperanto inspiriert haben könnten.
Ist Esperanto einfach?
Die Esperanto-Sprache ist sehr einfach zu lernen und zu sprechen. Das Schriftsystem ist phonetisch, das bedeutet: Wörter werden so geschrieben, wie sie klingen.
Außerdem ist ein großer Teil des Esperanto-Wortschatzes von den Sprachen abgeleitet, die wir bereits kennen.
Ist Esperanto lernen sinnvoll?
Es wird angenommen, dass durch das Erlernen von Esperanto weitere Fremdsprachen erheblich leichter gelernt werden können.
Das gilt vor allem für romanische Sprachen wie Spanisch, Französisch und Italienisch. Auch aus diesem Grund kann es also sinnvoll sein, Esperanto zu lernen.
Die Esperanto-Sprache: Fazit
Die Frage „Was ist Esperanto für eine Sprache?“ ist damit geklärt, aber lebt Esperanto noch?
Die Antwort lautet eindeutig „Ja“. Tatsächlich ist Esperanto als wichtigste Plansprache auch heute noch quicklebendig. Sie wird weltweit von mindestens einer Million Menschen gesprochen (Tendenz steigend). Wer Esperantist werden möchte und nach einer Möglichkeit sucht, die Grundlagen von Esperanto zu lernen, wird bei der Lern-App Duolingo schnell fündig. Auch unser Vasco Translator unterstützt Esperanto, denn wir meinen: Kommunikation, Gespräch und Austausch zu ermöglichen ist immer eine gute Idee.
Kurz und knapp:
Esperanto ist eine Plansprache, die Ende des 19. Jahrhunderts von Ludwik Lejzer Zamenhof entwickelt wurde. Das Ziel von Esperanto war es, eine leicht erlernbare Sprache für die Verständigung zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern zu schaffen. Obwohl Esperanto nicht als offizielle Sprache der Vereinten Nationen anerkannt ist, gibt es eine weltweite Gemeinschaft von Esperanto-Sprechern und verschiedene Organisationen, die sich für die Verbreitung und Nutzung der Sprache einsetzen.